Das Wohnheim für Menschen mit Behinderungen des Vereins Husumer Horizonte, eine Einrichtung des Kirchenkreises Nordfriesland, befindet sich in Sichtweite des Husumer Schlossparks. Das Gebäude entstand auf einem äußerst schmalen Grundstück in einer städtebaulich beengten Situation. Der Bau grenzt unmittelbar an den Schulhof einer Gemeinschaftsschule, auf der anderen Seite liegt ein Parkplatz.
Um etwas Distanz und Sichtschutz zu diesen Nachbarn zu gewinnen, wurde das Gebäudeniveau um einen halben Meter angehoben. Damit eine schöne Linde auf dem Schulgrundstück erhalten bleiben konnte, wurde das Obergeschoss im Bereich der Krone zurückgesetzt und als Austritt gestaltet. Ausgehend von diesem Ansatz wurde der weitere Grundriss entwickelt. In dem mittleren Gebäudebereich befindet sich auf beiden Geschossen der Gemeinschaftsbereich, der durch eine Galerie die wichtigsten Räume des gemeinschaftlichen Lebens verbindet. Gleichzeitig zoniert dieser Bereich den Grundriss beider Geschosse in dem er den Bereich der Bewohnerzimmer von dem Bereich der Funktionsräume trennt.
Der schönste Platz wird einmal die behindertengerechte Dachterrasse im Westen sein, wenn dort die Bepflanzungen der umliegenden Fassaden und das Gründach zur vollen Blüte gekommen sind. Wegen der beengten Platzverhältnisse auf dem Grundstück haben wir hier einen Ort geschaffen, der losgelöst von den umgebenden, eher störenden Nutzflächen (Parkplatz, Schulhof) Platz zur Entspannung und Ruhe bietet. Die Terrasse wird den ganzen Tag, aber besonders abends, von der Sonne verwöhnt.
Sehr wenig Platz erfordert viele gute Ideen, um trotzdem ein schönes und lebenswertes Bauwerk zu erschaffen. Dazu gehören neben der Schaffung einer Dachterrasse die Einschnitte in der Nord- und Südfassade, um bei maximaler Ausnutzung des Grundstücks (im Norden Grenzbebauung, im Süden nur 3 Meter Grenzabstand) die Außenraumflächen und damit die Aufenthaltsqualität zu maximieren.
Fotos: ArchImage